Der Oberstreiter Markt.
Der Oberstreiter Markt ist erstmals 1570 erwähnt worden. Alte Ansichtkarte vom
Markt
An der Stelle des heutigen Friedhofs stand damals eine Kapelle, welche dem heiligen Bartholomäus geweiht war. Kurpfalz richtete hier einen Markt ein, um den Bewohnern des Amtes Böckelheim den Kauf von Gebrauchsartikel aller Art zu ermöglichen. Damit waren auch Volkspiele und Tanzbelustigungen verbunden. Der Markt durfte erst eröffnet werden, wenn zuvor ein Offizier, der mit Soldaten die Aufsicht führte, den zum Ausschank bestimmten Wein gekostet und für echt befunden hatte.
Bereits im 17 Jahrhundert ist der Trubel auf dem Oberstreiter Markt so sehr aus dem Rahmen gefallen, und auch Gott im Himmel zu Zorn und Strafe gereitzt wird, das sich der Oberamtmann von Böckelheim sich zu strengen Verbot genötigt sah.
Am 24. August 1687 erließ Oberamtmann Pawal von
Ramlingen ein Befehl das jeder der auf dem Oberstreiter Jahrmarkt beim Tanzen, Fressen, Saufen oder bei einer
Schlägerei angetroffen wird, 8 Tage in den Turm gesperrt wird, oder eine Strafe von 10 Gulden zu Zahlen hat.
Es nutzte aber nichts damals wurden trotz schlechten Wetters 10000 Besucher gezählt.
Im Jahre 1772 wurde auf dem Markt bei einen Streit zwischen Kurpfälzischen und Salmischen Leuten ein kurpfälzsicher Soldat ermordet.
1787 trieb Schinderhannes sein Unwesen
auf dem Markt, er tat aber keinem Oberstreiter etwas zu leide, nur Anhänger der Bande des Räuberhauptmanns haben eine Anzahl französischer Soldaten, die aus dem Sponheimer Quartier nach Oberstreit zu Tanz gekommmen waren, geschlagen.
Diese Vorkommnisse sind sicher auf dem Einfluss des feurigen Oberstreiter Weins zurück zu führen.